Bis zu 20% mehr Lohn gefordert!

Viele Kantone leiden unter dem Mangel an korrekt ausgebildeten Lehrpersonen. Dieser Mangel bedroht die Qualität der Bildung. Der Mangel hat auch mit den ungenügenden Anstellungsbedingungen zu tun. Die Löhne der Lehrpersonen können mit denjenigen der Angestellten in der Privatwirtschaft und der öffentlichen Verwaltung nicht mithalten. Wenn der Schweiz die Ausbildung ihrer Kinder wichtig ist, dann sind die Kantone bzw. die Gemeinden als Arbeitgeberinnen aufgefordert, die Löhne in den kommenden fünf Jahren um bis zu 20 % anzuheben. Denn ohne Lehrpersonen findet keine gute Bildung statt.

 

Wie der Dachverband der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH) gestern in Zürich mitteilte, ergab eine Umfrage unter Schulleitern, dass in der Deutschschweiz 90 Prozent der Schulen noch offene Stellen haben. An vielen Orten wisse man noch nicht, wer nach den Sommerferien vor der Klasse stehe.


 

"Die Spinnen, die Lehrer!" - "Die neuen Abzocker!" -
"Realitätsfremd!" - "Grössenwahnsinnig! " und "Lächerlich!"

 

Die Reaktionen der Bevölkerung auf die Medienmitteilung des LCH, unserem Dachverband, sind vernichtend. (Siehe auch Kommentare auf den Artikel bei 20min.)

 

Auf den ersten Blick scheint diese Forderung tatsächlich überrissen zu sein. Wer sich genauer mit dem Thema auseinandersetzt, kann schnell relativieren:

  • Bis zu 20% mehr Lohn.
  • Nicht generell 20% mehr Lohn.

Die Lohndatenerhebung der D-EDK hat gezeigt, dass die Lohnunterschiede für Lehrpersonen innerhalb der einzelnen Kantone teilweise extrem sind. Ein Sekundarlehrer verdient beispielsweise in Solothurn jährlich 25’000 Franken mehr als im angrenzenden Kanton Bern. Komplizierte, scheinbar willkürliche Lohnsysteme, verunmöglichen einen objektiven Vergleich.

 

Es ist zu hoffen, dass nach der angestrebten Harmonisierung der Bildungsziele durch den Lehrplan 21 auch in die Dunkelheit der tatsächlichen Lehrerlöhne etwas mehr Licht gebracht wird. Hier sind die Verantwortlichen Gremien und Politiker gefordert.

 

Eine Frage sei zum Schluss erlaubt:

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