Presseschau: Schaffhauser Bildung

 

In den vergangenen Tagen sind gleich zwei Magazine mit Artikeln zur Schaffhauser Bildung in meinen Briefkasten geflattert. Eine Analyse.

 

Von Dani Spitz, Vorstand LSH


Die Beilage "Schaffhausen" der Schweizer Illustrierten vom 10. Juni 2013 druckt ein zweiseitiges Interview mit unserem Erziehungsdirektor RR Christian Amsler ab. Thema einmal mehr: Das gute Abschneiden der Schaffhauser Kinder bei der Pisa-Studie. Die Hauptgründe für den Spitzenplatz seien die hohen Lektionenzahlen für die Kinder und die geringe Klassengrösse an Schaffhauser Schulen, so Amsler.

 

Wir erinnern uns an geplante ESH3-Sparmassnahmen: Reduktion der Schülerpensen sowie Optimierung der Klassengrössen. Aha, zwar werden die Ergebnisse der Pisa-Studie immer wieder gerne zitiert im Schaffhauser Erziehungsdepartement, aber offenbar ist das Sparen doch noch etwas wichtiger als das Pisa-Argument im Wohnortmarketing.

 

Auf die Frage nach weiteren Gründen für die guten Pisa-Platzierungen zählt Amsler auf: die schöne Umgebung, die Lebensqualität, die Überschaubarkeit, die unberührte Natur, die soziale Kontrolle, die Familienpolitik, die attraktiven Sportangebote sowie die kulturellen Institutionen und Veranstaltungen. Leider versäumt es der Regierungsrat, bei seinen Angestellten, den Lehrpersonen, zu punkten. Diese werden in der langen Aufzählung mit keinem Wort erwähnt.

 

Ganz anders im Schaffhauser Magazin 2/2013. In seinem Artikel über innovative Schule schreibt Christian Amsler betreffend den hervorragenden Pisa-Ergebnissen: "Als Erziehungsdirektor bin ich erfreut über die ausgezeichneten Ergebnisse und stolz auf die Lehrpersonen aller Stufen. Sie verdienen Anerkennung und Dank für ihre Arbeit." Na also, geht doch!


Als weiterer Standortvorteil von Schaffhausen wird die vielfältige Bildungslandschaft erwähnt. Eine gut ausgebaute Volksschule, Kinderhorte und Mittagstische, Berufsfachschulen, Maturitätsschule, Fachmittelschule, Höhere Fachschule für Wirtschaft, Technik und Gesundheit, Pädagogische Hochschule, Zugang zu Universitäten und Forschung sowie eine internationale Schule vor Ort.

 

"Wir müssen mit dem Thema Tagesschule vorwärts machen." So die weiteren Worte von Amsler. Es wird von Auffangzeiten am Morgen und am frühen Abend sowie einem Mittagstisch geschrieben.

 

Beinahe schon unheimlich mutet die Vision der innovativen Schaffhauser Schule an: "Direkt beim Bahnhof Schaffhausen und dem Berufsbildungszentrum (BBZ) steht ein modernes, lichtdurchflutetes Gebäude. Darin befindet sich die Pädagogische Hochschule Schaffhausen, die kaufmännische Berufsschule, zwei Sporthallen, die Berufsberatung und das Schaffhauser Jugend- und Familienzentrum. Am Rheinfall, angebunden an die modernen Industrieunternehmungen, studieren junge Leute aus der ganzen Welt im Hochschulcampus Schaffhausen, an dem verschiedene Fachhochschulen aus der näheren Umgebung im In- und Ausland mit Ablegern (Filialen) partizipieren. Die Gemeinden arbeiten im Schulwesen eng und interkommunal zusammen. Die Volksschule ist kantonalisiert, durch Schulleitungen vor Ort geführt und bedarfsgerecht als Tagesschule ausgebaut. Schule aus einer Hand ist die Devise." Eine tolle Vision! Nur: Das wird nicht ganz günstig...


Darum muss dieser Kanton ganz dringend einmal ein paar Prioritäten klären:

  • Sparen oder Investieren?
  • Steuern senken oder anpassen?
  • Routine oder Innovation?

 

Ich bin überzeugt, dass mit der schrittweisen Umsetzung der visionären Schaffhauser Schule junge Familien ein wichtiges Argument finden, um nach Schaffhausen zu ziehen. Wer aus diesem Grund zuzieht ist auch bereit, für dieses Angebot zu bezahlen.

 

Oder wie es Martin Jung von der Alternativen Liste im selben Magazin ausdruckt: "Schaffhausen kann nur erfolgreich wachsen, wenn wir anstatt Rappenspaltern Leute anlocken, die Schaffhausens Qualitäten zu schätzen wissen."

 

Das Schlusswort gehört noch einmal Regierungsrat Christian Amsler: "Bildung ist der einzige Rohstoff in der Schweiz. Unsere Kinder und Jugendliche haben die beste Bildung verdient. Denken wir daran: Bildung ist, was übrig bleibt."

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Kommentare: 4
  • #1

    Beat Rüedi (Dienstag, 25 Juni 2013 09:06)

    Die Schaffhauser Schulen sind nicht innovativ und die SchülerInnen nicht smart, nur weil von RR Amsler als solche beschrieben.
    Vor der PH hinter dem Bahnhof empfehle ich, die Smartphones mit dem Beamer zu verbinden und Wissen zu teilen - oder halt einfach, auch mit den Neuen Medien zu unterrichten.

  • #2

    Jürg Tanner (Dienstag, 25 Juni 2013 15:54)

    Hey Dani, gratuliere, supo Kommentar!

  • #3

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