Ab dem ersten Januar 2013 wird unser Regierungsrat, Christian Amsler, neuer Präsident der Konferenz der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren (D-EDK). Wir gratulieren ihm ganz herzlich zu dieser Wahl! In der heutigen SonntagsZeitung wird unser "Mister Lehrplan" interviewt.
Sympathien gewinnt die "wichtigste Figur in der Deutschschweizer Schulbildung" (SonntagsZeitung) mit seiner Aussage: "Man muss die Schule wieder in Ruhe arbeiten lassen." Amsler bemängelt, dass die Medien und die politischen Parteien die Bildung entdeckt haben, um mit ihr gesellschaftliche Fragen zu thematisieren.
Auf die Frage nach der angespannten Finanzlage meint Amsler, dass weitere Sparpakete auf die Kantone zukommen werden und die diesjährigen Einsparungen lediglich die Spitze des Eisbergs waren. Na dann Prost! Wenn man weiss, dass bei einem Eisberg die Spitze lediglich 10% ausmachen, kann man erahnen, was uns erwartet. Da wirkt Amslers Einschätzung in der SonntagsZeitung, wonach "die Fähigkeiten der Schüler verbessert werden müssen" als ziemlicher Widerspruch, denn mit einem Abbau der Lektionen wird dieses Ziel kaum zu erreichen sein.
Gegen Ende des Interviews sagt Amsler: "Wenn man Millionen sparen muss im Bildungswesen, dann kann man das nur bei den Lehrerpensen tun." Spätestens bei dieser Passage muss es dem Hintersten und Letzten klar werden, worum es geht! Von einer Attraktivierung des Lehrerberufes sind wir weiter entfernt als je zuvor. Dass sich Amsler damit tröstet, dass als Folge der Sparpakete der Lehrermangel entschärft wird, erachten wir als zynisch.
Steuert der Schaffhauser Bildungsdampfer auf einen Eisberg zu?
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