News aus dem Kantonsrat

Heute Morgen hat der Kantonsrat getagt und zwei für die Lehrerschaft relevante Geschäfte behandelt.

Das Schaffhauser Parlament möchte, dass die Schulinspektoren wieder vermehrt in den Schulzimmern eingesetzt werden. Damit soll eine Entlastung der lokalen Schulbehörden sowie der Schulvorsteher respektive der Schulleiter erreicht werden.

 

Die Befürworter des Postulates "Inspektoren zurück ins Schulzimmer zur fachlichen Lehrerbeurteilung!" von Thomas Hurter (SVP, Schaffhausen) argumentierten, dass die Inspektoren in der Vergangenheit immer seltener in den Schaffhauser Schulstuben anzutreffen waren und immer häufiger mit der Entwicklung von Projekten zulasten des Unterrichts beschäftigt waren.

 

Die Gegner des Postulates, allen voran Erziehungsdirektor Christian Amsler, wehrten sich gegen diese Vorwürfe und verwiesen unter anderem auf das Gesetz, wonach die Schulbehörden für die fachliche Beurteilung der Lehrkräfte zuständig sind. Diese Argumente blieben ungehört. Der Kantonsrat befürwortete das Postulat mit 27 zu 17 Stimmen.

 

Viel zu reden gab und gibt auch die von Erstunterzeichner Walter Vogelsanger eingereichte Volksmotion mit dem Titel "Für ein gerechtes Lohnsystem mit Zukunft" (LomiZ). Am Schluss der Sitzung hatten die Fraktionssprecher gerade noch die Gelegenheit, die Fraktionsmeinung zu verlesen.

 

Wie zu erwarten, sind die SP/AL-Fraktion und die ÖBS-Fraktion für die Überweisung der Motion, dagegen sind die FDP/CVP-Fraktion und die SVP/EDU-Fraktion. Die Befürworter der Volksmotion finden, dass das aktuelle Lohnsystem intransparent, kompliziert und widersprüchlich ist. Zudem könne es gar nicht funktionieren, da der Kantonsrat die nötigen finanziellen Mittel nicht zur Verfügung stellt. Das wiederum demotiviert die kantonalen Angestellten. Insbsondere die jüngeren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können den im aktuellen System vorgesehenen Maximallohn gar nie erreichen und erhalten so einen wesentlich kleineren Lebenslohn als ihre älteren Kolleginnen und Kollegen.

 

Die SVP zeigt wohl gewisse Sympathien für das Anliegen der Motionäre, meint jedoch, der Automatismus sei der falsche Weg. Der Sprecher der FDP findet, dass sich das aktuelle Lohnsystem bewährt habe und dass sich die Ungerechtigkeiten gegenüber den jüngeren Angestellten in den nächsten 10 bis 15 Jahren verlieren würden...

 

In zwei Wochen, am 12. November, wird die Beratung im Kantonsrat über die Volksmotion fortgesetzt. Die Sitzung ist öffentlich! Wir bleiben am Ball und werden darüber berichten.

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